Besuch im Botanischen Garten in Dahlem
Auch in Sibirien wachsen Zitronen
Frau Prof. Titowa
Vortrag im Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow e. V.
In der ersten Junihälfte war auf Einladung des Bezirksverbandes der Gartenfreunde Pankow e.V. Frau Prof. Dr. Galina Titova von der Staatlichen Agraruniversität Novosibirsk zu einem Besuch nach Berlin gekommen.
Ihre wiederholte Anwesenheit beruht auf einer Absichtserklärung zur internationalen Kooperation, die zwischen dem Landesverband Berlin der Gartenfreunde anlässlich der Grünen Woche2014 in Berlin geschlossen wurde. Außerhalb desakademischen Rahmens engagiert sich Frau Titova als Direktorin in der Novosibirsker Datschenorganisation, die sich mit dem organisierten Berliner Kleingartenwesen vergleichen lässt.
Zu den Stationen ihrer Reise gehörten u.a. ein Besuch des Botanischen Gartens Dahlem und ein gemeinsamer Abend im Haus des Bezirksverbandes Pankow, auf dem sie einen Vortrag über ihre Datschenorganisation hielt. Zudem nahm sie an der Veranstaltung „Klimagärten“ teil, die vom Landesverband Berlin der Gartenfreunde e. V. im Estrel Hotel organisiert wurde.
Während ihres Vortrages im Haus des Bezirksverbandes erfuhren die Pankower Kleingärtner viele interessante Dinge über das Datschenwesen in Novosibirsk, in dem unglaubliche 400.000 Kleingärtner organisiert sind. Neben zahlreichen Ausstellungen zu Gartenprodukten, finden vor allem die Veranstaltungen des zugehörigen Lehrinstituts großes Interesse unter den Novosibirsker Kleingärtnern. Durch das kontinentale Klima Westsibiriens ergibt sich eine äußerst kurze Vegetationsperiode von etwa 100 Tagen, die von den Kleingärtnern ein besonderes Knowhow erfordert. Mit Erstaunen vernahmen die Vortragsteilnehmer, dass neben den gängigen Obst-und Gemüsesorten, wie Tomaten, Gurken und Kürbisse, auch Auberginen, Melonen, Weintrauben und Zitronen kultiviert werden.
In den Zeiten des Klimawandelsinteressierten sich die Pankower Kleingärtner besonders für hitze- sowie kältetolerante Obstbaumsorten, die in Sibirien gezüchtet werden.
Während des Aufenthalts von Frau Titova in Berlin war vor allem Prof. Dr. Reinhart Metz, i.R. vom Lehrstuhl für Acker- und Pflanzenbau der Humboldt Universität Berlin ein ständiger Begleiter und Sprachvermittler. Beide kennen sich bereits seit 1994 als sich die Berliner Humboldt Universität und die Universität von Novosibirsk zur Zusammenarbeit für den Studiengang Agrarmanagement verpflichteten.
Zum Ende Ihrer Reise sprach Frau Titova eine Einladung an die Pankower Kleingärtner aus nach Novosibirsk zu kommen, um sich vor Ort von dem hohen gärtnerischen Niveau unter ganz besonderen klimatischen Bedingungen zu überzeugen.
Peggy Morgenstern